Literatur des Monats – Hintergrund

 

„Literatur des Monats – ran ans Buch!“ Ist das nur eine weitere Bestsellerliste? Keineswegs. Der kommerzielle Erfolg ist für ein Buch zwar wichtig, jedoch ist er nur ein Faktor bei der Betrachtung und Beurteilung von Literatur. Von Büchern. Wir haben einen „ganzheitlicheren“ Ansatz und hieven also durchaus Bücher auf unsere Favoritenliste, die anderswo weniger Chancen haben. Zu unrecht.

Im Herbst 2021 haben wir uns vor große und kleine Buchhandlungen gestellt und einfach mal gefragt: Nach welchen Kriterien entscheiden sich „Endverbraucher:innen“ eigentlich für einen Buchkauf? Welche Bedeutung haben z. B. Bestsellerlisten, das Feuilleton, die Empfehlungen der Buchhändler:innen? Die Schaufensterdekoration?

Das Ergebnis der Umfrage war stellenweise überraschend, und so haben wir beschlossen, unsere eigenen Favoritenlisten zu erstellen. Dabei urteilen bei uns nicht nur die Expert:innen der Literaturredaktion, sondern auch Leser:innen, die am Buchentstehungsprozess nicht beteiligt sind, die also reine „Genießer:innen“ sind.

 

Was wir mit in Betrachtung ziehen, ist:

–          das Cover. Wir sind alle visuelle Menschen – den ersten Eindruck prägt das Cover. Und es lenkt auch gleich die Fantasie. Entsprechend wichtig ist es.

–          die Haptik, das Material: wie ist das Papier? Wie fühlt sich das Buch an, wie stabil ist es? Fasst man es gerne an, blättert man gern darin oder gleitet es einem/einer aus der Hand?

–          der Satzspiegel. Lässt sich die Schrift leicht lesen? Ist das Verhältnis Rand-Schriftblock ausgeglichen? Ist der Zeilenabstand leserfreundlich – oder ist es Augengift?

–          der Klappentext. Spricht er an, nimmt er gefangen, macht er neugierig? Informiert er gut genug über den Inhalt, sodass man entscheiden kann, ob man das Buch mitnimmt?

–          der Inhalt. Natürlich, und nicht zuletzt. Wie ist das Buch geschrieben? Kann es fesseln, überraschen? Macht es Spaß (im weitesten Sinne)?

 

Literatur ist Kommunikation, und bei Büchern, die niemanden ansprechen, scheitert die Kommunikation. Wir wollen uns „gut unterhalten“ – und deshalb: Ran ans Buch!